1906 Als sich in Linden im Jahre 1906 gleichgesinnte Männer zusammenfanden um den Schießsport zu pflegen, entstand hieraus am 06.10.1906 der "Schießclub Treffer," der in der früheren Gaststätte von Hermann Steinhoff, Haspelmathstraße/Ecke Ricklinger Straße aus der Taufe gehoben wurde. Zum 1.Vorsitzenden und zugleich Schießmeister wurde Karl Töpelmann gewählt. Als Gründer des Schießclubs Treffer steht fest: A.Bormann - K.Brummer - B.Brummer - K.Herhorst - G.Martini - H.Steinhoff - K.Töpelmann Die sportliche Betätigung begann mit dem damals üblichen Bolzenschießen und der Schießclub Treffer erfreute sich in Linden eines steten Zuspruches. Dies führte dazu, dass nach wenigen Jahren das Vereinslokal gewechselt werden mußte. Der Verein nahm gleichzeitig eine Änderung des Namens in Verein für Freihandschießen Linden vor und fand im Gasthaus "Dunkelberg" in der Deisterstraße ein neues Heim. 1910 Der bisherige 1.Vorsitzende Karl Töpelmamm wurde auf der Jahreshauptversammlung von dem neuen Vorsitzenden August Möller abgelöst. Im Jahre 1910 nahm der Verein für Freihandschießen Linden zum ersten Mal in Uniform am Ausmarsch zum alten Lindener Schützenfest teil und der Schützenkönig, der erstmals ausgeschossen wurde, konnte jetzt mit einer würdigen Königskette geschmückt werden. Zu dieser Zeit wurde bereits mit Zimmerstutzen geschossen und die erste Ehrenscheibe mit Pistole errungen. Aus dieser Zeit hängt vom Schützenfest 1910 noch ein Bild in unserem Vereinslokal. Namen wie: Töpelmann - Borchard - Frerking - Fromme - Rüdiger - Wagner - Schlein - Dimke - Chemnitz - Schuchard - Zerm - Langehennig - Bormann (letzter hoch zu Pferde) zeugen davon, dass sie stolze Mitglieder unserer Gesellschaft waren. Die Königswürde des Vereins errang im Jahre 1910 Artur Langehennig. 1911 Die Königswürde des Vereins errang im Jahre 1911 Adolf Rüdiger. 1912 Im Jahre 1912 errang die Königswürde des Vereins Karl Töpelmamm. 1913 Im Jahr 1913 errang die Königswürde des Vereins Fritz Goldmann. Nach Überlieferung fand auch in diesem Jahr zum letzten Mal ein Lindener Schützenfest statt. Es wurde immer in der alten Ohe gefeiert und vereinigte alle Lindener Schützenvereine und sonstige Vereine. Der Festausschuss, der dieses Fest bis dahin immer einberufen hatte, war aufgelöst worden. 1914 Nach einem weiteren Lokalwechsel zu Gastwirt Karl Vellbinger in den “Braunen Hirschen”, Deisterstraße/Ecke Weberstraße, fand dann der Verein ab Frühjahr 1914 sein langjähriges Domizil bei unserem Mitglied Heinrich Piepho in der Gaststätte “Zum Holländer” am Lindener Markt. Als denkwürdigstes Ereignis im Jahre 1914 ist die Weihe des neuen Vereinsbanners zu erwähnen, die unter Beteiligung vieler befreundeter Vereine im Lokal “Schwarzer Bär” stattfand. Der erste Weltkrieg von 1914 - 1918 brachte dem Verein und dem gesamten Schützenwesen schwere Einschränkungen und den Verlust vieler Mitglieder. Außerdem wurde in den Jahren 1914 - 1918 kein Königsschießen abgehalten und kein König im Verein ausgeschossen. 1915 Der bisherige Vorsitzende August Möller wurde auf der Jahreshauptversammlung von dem neuen Vorsitzenden August Morick abgelöst. 1916 - 1918 Hier sind aufgrund des 1. Weltkrieges leider keine Informationen überliefert. 1919 Im Jahre 1919 ging es aber schon wieder mit neuem Schwung an den weiteren Ausbau des Vereins. Seit dieser Zeit wurde auch der Schützenkönig an der Ohe auf der 75m-Scheibe freihändig ausgeschossen. Zum ersten Mal wurde auch nach Beendigung des Krieges wieder ein König ausgeschossen. Die Würde des Königs im Verein errang Karl Töpelmann. In den Jahren danach wurde die Königswürde von folgenden Mitgliedern errungen: 1920 Fritz Goldmann 1921 Adolf Rüdiger 1922 Karl Töpelmann 1923 Auch der Nachwuchs wurde damals schon gefördert. So entstand im Laufe des Jahres 1923 eine Jungschützen-Abteilung von 14 Jungschützen. Einige Namen aus der Gründungszeit unserer Jungschützen-Abteilung sind uns überliefert worden: Karl Kaufmann - Richard Lehmann - Fritz Pook - Heinrich Will - Willi Hörmann - Ernst Pape - Herrmann Rittmeyer - Franz Rittmeyer - Willi Schwanert - Karl Witzel - August Witzel - Heinrich Piepho - Helmut Meyer. Die Königswürde errang in diesem Jahr Adolf Rüdiger. Auch in den nachfolgenden Jahren war ihm diese Würde gegönnt. 1924 Adolf Rüdiger 1925 Adolf Rüdiger 1926 Auf der Jahreshauptversammlung 1926 gab der bisherige 1.Vorsitzende August Morick sein Amt ab. Zum neuen 1.Vorsitzenden des Vereins wurde Adolf Rüdiger von den Mitgliedern gewählt. Die Königswürde errang in diesem Jahr Adolf Rüdiger. In den folgenden Jahren wurde sie von folgenden Mitgliedern errungen: 1927 Adolf Rüdiger 1928 Karl Töpelmann 1929 Adolf Rüdiger 1930 Heinrich Will 1931 Sogar die Frauen der Mitglieder nahmen jetzt sehr lebhaften Anteil am Vereinsgeschehen und stifteten im Jahre 1931 als Ersatz für das veraltete Banner eine neue Vereinsfahne, die anläßlich des 25jährigen Bestehens des Vereins im “Schwarzen Bären” ihre stolze Weihe erhielt. Am 5. Mai 1931 fand ein Wettkampf zwischen dem Schützenclub Alt-Linden v.1921 und dem Verein für Freihandschießen linden statt. Aus diesem Wettkampf existieren noch heute bei beiden Vereinen eine wertvolle Zinnkanne, die in den Fahnenschränken der beiden Vereine aufbewahrt wird. In diesem Jahr errang die Königswürde Jürgen Bode. 1932 Zum letzten Mal wurde im Verein der König ausgeschossen. Die Königswürde konnte Helmut Meyer erringen. Helmut Meyer war der letzte Träger der Königswürde vor dem sich anbahnenden zweiten Weltkrieg. Er bewahrte die Königskette über allem Unbill und über die Jahre des Krieges hinaus auf und hat sie nach Wiederaufleben des Vereins diesem wieder übergeben. Danach bahnte sich für die kleinen Vereine ein großes Unheil an durch das sich entwickelnde Regime der Naziherrschaft. In den Jahren 1933 - 1954 wurde kein König des Vereins ausgeschossen. 1933 1934 Im Jahr 1934, der Verein bestand aus 28 Schützen und 18 Jungschützen kam der unheilvolle Schlag. Durch die Gleichschaltungsaktion des damaligen Naziregimes wurde der Verein praktisch zur Auflösung gezwungen, wobei ein Teil der Mitglieder des Vereins zur Schützengesellschaft Linden von 1904 übertrat. Sie wollten nicht ganz den Kontakt zum Schießsport verlieren. Die Schützengesellschaft Linden von 1904 war die einzige Schützengesellschaft, die laut dem damaligen Kartellamt für Kleinkaliberschießen bestehen bleiben durfte. Die Vereinsfahne, der schöne Fahnenschrank und das sonstige Vereinsinventar mussten in diese Schützengesellschaft überführt werden. Teils ist vieles auch durch die Auswirkungen des zweiten Weltkrieges verloren gegangen, so dass man im Einzelnen nur auf überlieferte Erzählungen zurückgreifen kann. An ein Wiederaufleben des Vereins war kaum noch zu denken. Die schweren Jahre vergingen - viele ehemaligen Mitglieder waren nicht mehr - andere, noch lebende Mitglieder hatten sich aus den Augen verloren. 1935 - 1949 Nach der Auflösung des Vereins sind keinerlei Aktivitäten bekannt. |